Research Group of Prof. Dr. M. Griebel
Institute for Numerical Simulation
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Hilfsmittel

 

Bei den Abschätzungen in diesem Kapitel werden wir die folgende Interpolationsungleichung benötigen:

  LEMMA5349

Die Aussage dieses Satzes erhält man leicht für p=2 mittels partieller Integration. Die Aussage für beliebiges p beweisen wir jedoch anders mit einer Methode von Nirenberg. Dieser beweist die Ungleichunggif zwar ebenfalls nur für den Fall p=2, der Beweis läßt sich jedoch verallgemeinern:

BEWEIS. Es genügt, die Aussage nur für Funktionen tex2html_wrap_inline10565 zu beweisen, da diese Funktionen dicht in tex2html_wrap_inline10567 liegen und die Aussage des Satzes durch einfache Approximation folgt.

Der Beweis erfolgt in drei Schritten: zuerst wird die Ungleichung für den eindimensionalen Fall n=1 bewiesen, dann wird sie auf achsenparallele Würfel im tex2html_wrap_inline10571 ausgedehnt, und schließlich werden allgemeine Gebiete behandelt.

Zunächst sei also n=1, d.h. tex2html_wrap_inline10575 ein endliches Intervall. Zu tex2html_wrap_inline10577 , das später gewählt wird, unterteile tex2html_wrap_inline10575 in Teilintervalle, deren Länge mindestens tex2html_wrap_inline10581 beträgt, maximal jedoch tex2html_wrap_inline10583 . Dazu kann tex2html_wrap_inline10585 ggf. verkleinert werden, falls tex2html_wrap_inline10575 zu klein ist, was für die Aussage nicht relevant ist, da dann eine schärfere Abschätzung bewiesen wird. Sei nun I=(a,b) ein solches Intervallgif. Mit tex2html_wrap_inline10593 gilt dann folgende Relation, die wir später benötigen werden:

  equation5373

Das Intervall I unterteilen wir weiter in vier gleichlange Teilintervalle der Länge tex2html_wrap_inline7843 , das linke bezeichnen wir mit tex2html_wrap_inline10599 und das rechte mit tex2html_wrap_inline10601 . Seien tex2html_wrap_inline10603 und tex2html_wrap_inline10605 . Dann gibt es dem Mittelwertsatz gemäß ein tex2html_wrap_inline10607 , so daß gilt:

equation5376

Damit gilt für beliebiges tex2html_wrap_inline10609 :

eqnarray5380

Integriere diese Ungleichung in den Variablen tex2html_wrap_inline10611 und tex2html_wrap_inline10613 über tex2html_wrap_inline10615 bzw. tex2html_wrap_inline10617 :

equation5384

also

eqnarray5394

Dividiere dies durch tex2html_wrap_inline10619 , erhebe es zur p-ten Potenz und schätze mittels Hölderungleichung ab:

eqnarray5404

Integriere diese Ungleichung in der Variablen y über I:

equation5424

Nutze nun die Relation (5.2):

equation5430

Summiert man über alle Teilintervalle I von tex2html_wrap_inline10575 , so folgt mit tex2html_wrap_inline10631 :

  equation5436

Das Ergebnis für den eindimensionalen Fall läßt sich leicht für Würfel tex2html_wrap_inline10633 verallgemeinern: Für jedes tex2html_wrap_inline10635 und für jedes tex2html_wrap_inline10637 mit tex2html_wrap_inline10639 gilt gemäß (5.10):

equation5440

Integriere diese Ungleichung in den Variablen tex2html_wrap_inline10641 über das n-1-dimensionale Gebiet tex2html_wrap_inline10645 :

equation5457

Summiere über tex2html_wrap_inline10647 auf. Wenn man dann noch tex2html_wrap_inline10649 über tex2html_wrap_inline10651 abschätzt und einen tex2html_wrap_inline10653 -Term addiert, folgt für Würfelgebiete tex2html_wrap_inline10575 :

equation5464

Mit diesem Ergebnis können wir uns beliebigen beschränkten Gebieten tex2html_wrap_inline10657 mit tex2html_wrap_inline7839 -Rand zuwenden.

Die Randglattheit ermöglicht es, zu jedem tex2html_wrap_inline10661 eine Umgebung tex2html_wrap_inline10663 mit tex2html_wrap_inline10665 und einen tex2html_wrap_inline7839 -Diffeomorphismus tex2html_wrap_inline10669 zu finden, wobei tex2html_wrap_inline10671 eine offene Menge ist. Wir können tex2html_wrap_inline10673 und tex2html_wrap_inline10675 in der Form verkleinern, daß tex2html_wrap_inline10675 ein achsenparalleler Würfel ist. Zu jedem tex2html_wrap_inline10679 sei weiterhin tex2html_wrap_inline10681 ein achsenparalleler Würfel, ebenfalls mit tex2html_wrap_inline10665 . Da tex2html_wrap_inline10685 kompakt ist, gibt es eine endliche Menge tex2html_wrap_inline10687 mit tex2html_wrap_inline10689 . Da die endlich vielen Diffeomorphismen tex2html_wrap_inline10691 und tex2html_wrap_inline10693 für tex2html_wrap_inline10695 gleichmäßig beschränkt sind, gibt es eine Konstante k>0, die nur von tex2html_wrap_inline10575 und I abhängt, so daß für i=0, 1, 2 gilt:

equation5472

Also transformiert sich die oben bewiesene Abschätzung auf Würfelgebieten zu

equation5480

Sei nun tex2html_wrap_inline10705 eine Oberschranke für die Zahl der Umgebungen tex2html_wrap_inline10673 , tex2html_wrap_inline10709 , die sich in einzelnen Punkten aus tex2html_wrap_inline10685 überlappen. K ist durch tex2html_wrap_inline10715 majorisiert, i. allg. wird K jedoch wesentlich kleiner sein. Es folgt

eqnarray5487

Mit der Wahl tex2html_wrap_inline10719 folgt die Behauptung. tex2html_wrap_inline7963

Hinweis: Mittels Induktion läßt sich der Satz leicht erweitern zu

equation4436

für ganzzahlige Konstanten j > i > 0. Ebenso lassen sich anstelle der vollen Normen tex2html_wrap_inline10725 auch Seminormen tex2html_wrap_inline10727 verwenden. Eine andere Beweismöglichkeit ergibt sich durch die Nutzung des Ehrling-Lemmas (siehe [Alt]).

Als weiteres Hilfsmittel müssen zur Formulierung einer Randwertaufgabe die Randwerte von Funktionen aus Sobolewräumen charakterisiert werden. Hierzu eignen sich am besten die sog. ,,fractional order spaces``, das sind Sobolewräume tex2html_wrap_inline10729 mit nichtganzzahligem m. Die Einführung dieser Räume ist aufwendig und würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen, sie ist aber für unsere Zwecke auch nicht erforderlichgif. Hier genügt es zu wissen, daß für hinreichend glatte Gebiete tex2html_wrap_inline10657 die Randwerte von Funktionen aus tex2html_wrap_inline10735 gerade den Funktionen aus tex2html_wrap_inline10737 entsprechen. Auf tex2html_wrap_inline10737 ist eine Norm gegeben durch

  equation4449

Die Bedingung tex2html_wrap_inline10741 kann nicht als normale Gleichheit fast überall aufgefaßt werden, da tex2html_wrap_inline10743 Nullmenge in tex2html_wrap_inline10571 ist und somit keine Einschränkung an tex2html_wrap_inline10747 gemacht würde. Vielmehr gibt es eine stetige surjektive Abbildung tex2html_wrap_inline10749 , die für tex2html_wrap_inline10751 -Funktionen genau der Restriktion auf den Rand tex2html_wrap_inline10743 entsprichtgif, und mit tex2html_wrap_inline10741 ist lediglich tex2html_wrap_inline10757 gemeint.


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Marcel Arndt
Tue Mar 28 09:56:06 MSZ 2000