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Institute for Numerical Simulation
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Ausgabe Nr. 23 COMPUTER-ZEITUNG vom 10. Juni 1999 
   

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Supercomputer mutieren zu Commodity-Baukästen 

Top 500 des Numbercrunching

Von Achim Killer / 10. Juni 1999

Mannheim - Die neue Top 500 bestätigt den Trend hin zu Supercomputern aus Standardbauteilen. Zwei überraschende Neueinsteiger aus Deutschland sind im Ranking vertreten, wohingegen die erwartete Renaissance japanischer Vektorrechner ausgeblieben ist.

 Die von den Wissenschaftlern Jack Dongarra, Hans Werner Meuer und Erich Strohmaier erstellte Liste der weltstärksten Supercomputer repräsentiert eine Rechenleistung von insgesamt 39 Teraflops (Billionen Gleitkommaberechnungen in der Sekunde). Vor sechs Jahren lag die Gesamtleistung der Top 500 noch bei gut 1 Teraflops.

 Die Pole-position hat trotz der im Rahmen des US-ASCI-Projekts (Accelerated Strategic Computing Initiative) neu installierten SGI- und IBM-Rechner Intel behaupten können. Der Prozessor-Gigant hat die Pentium-Pro-Chips seiner ASCI Red durch 9472 Xeon-Prozessoren ersetzt.

 Neu in der Liste sind zwei Entwicklungen aus Deutschland, ein Cluster von Siemens auf Platz 355 und kurz danach ein selbstgestrickter Rechnerverbund der Uni Bonn. Noch nicht durchgeschlagen haben hingegen die Anstrengungen der japanischen Hersteller von Vektorrechnern. Zwar ist mit einer Hitachi SR8000 an der Uni Tokio wieder ein Japaner in der Top 10, aber insgesamt hat die Nippon AG als Hersteller und als Standort verloren. Deutschland schließt mit 47 Installationen dicht zu Japan (56) auf.

 Unter den Anbietern dominiert zwar nach wie vor SGI (182), jedoch konnten IBM und HP zulegen, letztere von 14 Installationen 1998 auf 39 dieses Jahr. Sun und die Japaner haben an Boden verloren. Professor Hans Werner Meuer von der Universität Mannheim prognostiziert jedoch eine Wende, wenn NEC und Fujitsu ihre neuen Rechner ausliefern: "Ich erwarte ab der nächsten Liste im November, daß die japanischen Vektorrechner verstärkt Einzug in die Top 500 halten." Den langfristigen Trend hin zu den CMOS-Standardprozessoren kann dies allerdings nur modifizieren. Heute arbeiten 441 Spitzen-Numbercrunchers mit derartigen Chips und erbringen mit über 33 Teraflops den Großteil der Top-500-Leistung. [Zum Anfang]

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